Was ist OL ? OL ist die Abkürzung für Orientierungslauf. Bei diesem Sport versucht man, mit Hilfe einer sehr genauen und detailreichen Karte und einem Kompass bestimmte Punkte im Gelände zu finden. Dieses kann im Rahmen einer Wanderung oder als Wettkampfsport durchgeführt werden. Ein gewöhnlicher OL-Kurs (oder OL-Bahn) besteht aus dem Start, einer Reihe von Kontrollposten (die auf der Karte durch Kreise markiert, nummeriert und durch Linien verbunden sind) und dem Ziel. Die zu findenden Kontrollposten, die beim Standard-OL in einer vorgegebenen Reihenfolge angelaufen werden müssen, befinden sich in der Kreismitte. Zusätzlich bekommt der OLer neben der Karte noch eine Postenbeschreibung. Im Gelände befindet sich am OL-Posten eine auffällige Farbmarkierung. Um zu "beweisen", daß man den Posten gefunden hat, markiert man eine sog. Kontrollkarte mit einer Lochzange, die sich neben der Postenmarkierung befindet. Jeder Postenzange erzeugt dabei ein eigenes Lochmuster. Daneben gibt es seit einiger Zeit elektronische Stempelsysteme wie z.B. Sportident. Der OLer kann den Weg zwischen zwei aufeinander folgenden Posten frei wählen. Diese Routenwahl macht ganz wesentlich den Reiz des OL aus. Bei den meisten OL-Veranstaltungen werden die Teilnehmer einzeln in Minutenabständen gestartet, um jedem die gleiche Chance zu ermöglichen. Ausnahmen bilden Staffelrennen und Score-OL. |
![]() |
Im Prinzip gleichen die OL-Karten normalen Landkarten, nur in einem Punkt gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die Nordlinien. Auf der Beispielkarte sind dies die blauen Pfeile (auf manchen Karten auch schwarz dargestellt). Diese Nordlinien zeigen vom magnetischen Südpol zum magnetischen Nordpol; jeweils zwei parallele Nordlinien besitzen einen Abstand von 500 Metern. Warum sind die Nordlinien nicht zum geographischen Nordpol ausgerichtet ? Dies liegt daran, daß der Winkel zwischen magnetisch Nord und geographisch Nord (die sog. Deklination) je nach Land sehr unterschiedlich sein kann. Und da die OLer sich mit ihrem Kompaß an magnetisch Nord orientieren, hat es sich eingebürgert, diesen Pol als Referenzpol zu verwenden.
Die verschiedenen, auf der OL-Karte verwendeten Symbole sind standardisiert und erlauben so die Durchführung von OL-Wettkämpfen auf der ganzen Welt.
Symbole auf OL-Karten
Schwarze Symbole stehen für sowohl Felsenformationen (z.B.
einzelne Felsen, Findlinge, steinigen Untergrund) als auch für künstliche
(durch den Menschen hergestellte) Objekte wie Straßen, Wege, Zäune,
Eisenbahngleise, Gebäude und Ruinen.
Braune
Symbole repräsentieren Landschaftsformen
wie Höhenlinien, Erdhügel, Gräben und Erdwälle.
Blau
steht für Wasser: Seen,
Teiche, Flüsse, Bäche und Sümpfe.
Mit
gelb werden spezielle Vegetationsformen
dargestellt: offenes und unbewaldetes Land. Die Farbintensität
ist ein Maß für die Offenheit des Geländes: helles Gelb für
Rasen, dunkles Gelb für Wiesen mit hohem Gras.
Durch
grüne Vegetation
wird die Schnelligkeit des OLers verringert: Je dunkler die Fläche,
desto dichter der Wald. Das dunkelste Grün ist kaum zu durchkämpfen.
Weiß
steht für "offenen" Wald ohne oder mit nur wenig
Bodenbewuchs, also sehr gut belaufbar.
In
Purpur (oder rot) ist die OL-Bahn auf der Karte eingedruckt.
Ausserdem werden Sperrgebiete auf der Karte in dieser Farbe
gekennzeichnet.
(freie Übersetzung des Textes von Heather Williams, mit freundlicher Genehmigung der Autorin)
Hier klicken für eine OL-Karten-Kurzlegende.